Der erste Panzer

Harry Kerl (*1933) erlebt als Jugendlicher den Einmarsch der Roten Armee in Zentralpolen.

Auf dem Rückweg kam ich wieder zur Chaussee. Links und rechts von der Straße waren Gräben. Alles war frei. Keine Menschen waren mehr da. Weit hinten war ein steiler Berg. Dahinter lag Lask, die nächste Kleinstadt. Da hinten kroch ein dunkles Etwas entlang…das war der Panzer. Und er kam immer näher. Ich guckte eine Weile. 

Plötzlich waren da noch deutsche Soldaten. Sie kamen auf die rechte Seite der Chaussee, wo ich auch war. Ich wollte immer noch auf die andere Seite der Straße, wartete aber lieber noch. 

Inzwischen war der Panzer schon ziemlich in die Nähe des Dorfes gekommen. Es war der erste russische Spähpanzer. Ich hatte noch nie zuvor einen Panzer gesehen. Das war das Erste, was ich vom Krieg überhaupt sah. 

Ab und zu schoss der Panzer. Ich dachte also nach jedem Schuss würde eine Pause sein. Ich machte mich bereit über die Straße zu rennen. Doch ich war noch gar nicht richtig im Ansatz, da flog wieder eine Kugel. „Die zischte aber vorbei…naja hätte mich auch treffen können“. 

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