Ihre Mutter kam gerade von der Arbeit wieder, das Laib Brot im Gepäck. Es stand das Käffchen auf dem Ofen. Ein gemütlicher Nachmittag, das war der Plan. Doch statt des Pfeifens der Kaffeekanne gingen auf einmal die Sirenen los. Schnell flüchtete Ursula mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern in den Keller, um Schutz zu suchen. Sie hatten es gerade noch so ins Untergeschoss geschafft, bevor es knallte und das Gebäude über ihnen zusammenstürzte. Fast ganze zwei Tage lang mussten sie im stickigen, staubigen Keller verharren und um ihr Leben bangen, ohne Essen und ohne Wasser. Schließlich wurden sie aus dem Schutt befreit. Unter den Rettern war ein Mann, der später mein Urgroßvater werden sollte. ,,Schlussendlich haben mir die zwei schrecklichsten Tage meines Lebens das größte Geschenk dieser Welt gebracht: meinen Schatzi Karl.”